Der richtige Umgang mit Menschen, die sich in sozial schwierigen Situationen befinden oder aus sozial benachteiligten Familien stammen, ist nicht immer einfach. Die Ausbildung zum Sozialpädagogen kann also nicht einfach nur im Klassenzimmer stattfinden; es bedarf des direkten Kontakts mit den Menschen, um praktische Erfahrung zu sammeln.
Im Klassenzimmer lernt man die Theorie
Theoretische Studieninhalte können zum einen im Unterricht bei einem Dozenten oder im Selbststudium erlernt werden. Dabei fördert vor allem das selbstverantwortliche Lernen die Kompetenz der Studierenden, die sie im späteren Berufsleben brauchen. Moderne Studienkonzepte, wie sie unter anderem an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik (HFS) in Zizers zur Anwendung kommen, bieten den angehenden Sozialpädagogen die Möglichkeit, ihre Lernziele und Lerninhalte selbst festzulegen. Dies ist ein wichtiger Baustein in der Ausbildung zum Sozialpädagogen, durch den man Selbstverantwortung und Selbstmanagement trainieren kann.
Zu den theoretischen Lehrinhalten gehören neben den fachlich relevanten Themen rund um Erziehungswissenschaften, Psychologie, Soziologie, Sozialmedizin und interkulturelle Pädagogik auch wichtige allgemeine Themen, wie Verwaltung, Organisation, Projektmanagement und Rechtswissenschaften.
Mit Menschen lernt man die Praxis
Manchmal hilft theoretisch erlerntes Wissen in komplexen praktischen Situationen nicht weiter. Es ist deshalb wichtig, dass bereits im Studium die Möglichkeit gegeben wird, die Theorie in der Praxis umzusetzen. So werden die Studierenden während der Ausbildung für den beruflichen Alltag fit gemacht. An der HFS wird beispielsweise der Ansatz verfolgt, dass in der Praxisausbildung die Theorie durch die Schaffung authentischer Umstände realitätsnah integriert und umgesetzt werden kann.
Die erfahrenen Praxisausbildnerinnen und -ausbilder begleiten die Studierenden beim praktischen Training und geben Tipps und Hilfestellungen.
Die praktischen Trainingseinheiten an der Hochschule, auch wenn sie sich nah an der Realität orientieren, können jedoch während der Ausbildung nicht abschliessend auf den Beruf vorbereiten. Bei der dreijährigen Vollzeitausbildung an der HFS ist deshalb auch mindestens ein einjähriges Praktikum im sozialpädagogischen Bereich vorgeschrieben. Dieses kann auch auf zwei Ausbildungspraktika in verschiedenen Feldern aufgeteilt werden. Damit man bereits vor dem Studium lernt, worauf man sich bei der Ausbildung zum Sozialpädagogen einlässt, ist für das Vollzeitstudium ein Vorpraktikum in einer anerkannten Institution zu absolvieren.
Einsatzbereiche für Sozialpädagogen
Die Praktika werden üblicher Weise in Bereichen absolviert, in denen die fertig ausgebildeten Pädagogen später tätig werden. Sozialpädagogen können sowohl in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen arbeiten. Dabei umfasst der stationäre Einsatzbereich beispielsweise Pflegefamilien, Heime, Kliniken oder auch den Massnahmenvollzug. Ambulante Sozialpädagogik befasst sich hingegen mit Beschäftigungs- und Arbeitsangeboten, Schulsozialpädagogik, Jugendarbeit und sozialpädagogischer Familienbegleitung. Weitere Einsatzfelder sind unter anderem Massnahmen zur sozialen Integration, Prävention oder auch die Begleitung Schwerkranker und Sterbender.
Es ist herausfordernd, mit Menschen zu arbeiten, die sozialpädagogischer Hilfe bedürfen, weil sie mit ihren besonderen Lebensumständen oder ihrer Alltagsgestaltung alleine nicht zurechtkommen. Deshalb ist es wichtig, dass angehende Sozialpädagogen gut ausgebildet werden. So sind sie im späteren Berufsleben nicht nur den fachlichen Herausforderungen sondern auch dem emotionalen Stress, den der Job mit sich bringt, gewachsen.
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