Zwischen dem Diesseits – dem Alltag mit seinen kleinen und grossen Sorgen und Freuden – und dem Jenseits mit seinen Ungewissheiten, offenen Fragen und diffusen Ängsten, steht hin- und hergerissen die Kirche und insbesondere der Pastor: Er weilt ziemlich einsam in dieser Spalte zwischen dem Profanen und der Transzendenz, er vermittelt dem Irdischen Göttliches. Dass sich der Theologe und Pastor damit, speziell in der postmodernen Zeit, in einem Spannungsfeld bewegt, das liegt auf der Hand. Spannungen zwischen Perspektiven, zwischen Meinungen, Haltungen und Ansprüchen.
Ein Weg der Beziehungen
Als einstige Leitwissenschaft unserer Universitäten hat die Theologie heute eine Sonderposition. Die Inhalte ihrer Disziplinen sind wissenschaftlich erprobt und dennoch Glaubenssache. Im Kern dreht sich diese Wissenschaft um Gott – und Gottes Existenz kann weder bewiesen noch widerlegt werden; sie ist, wie gesagt, eine Frage des Glaubens.
Der Weg des Predigers, des Theologen, des Pastors ist ein Weg der Beziehungen, entlang des menschlichen Seelenlebens mit all seinen Abgründen und Höhepunkten, entlang der Liebe, der Vergebung und der Hoffnung.
Mit Vertrauensbildung anfangen
Theologie glaubwürdig zu vermitteln ist also in erster Linie Beziehungssache. Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind die Grundpfeiler, auf die sich die Lehre stützt – ohne sie läuft nichts in der Kirche. Die Predigt alleine ist nichts als heisse Luft, ihr muss die Beziehungsbildung im praktischen Alltag vorausgehen. Nur so kann sie wirken, überzeugen und verändern. Beziehung leben heisst vertrauen können, und Vertrauen ist der Anfang jeder Öffnung für das Unbekannte, das Ewige, das Göttliche.
Ein grosses Abenteuer
Das Theologiestudium ist wohl eine der spannendsten und herausforderndsten Ausbildungen überhaupt. Sprache, Geschichte, Philosophie, Ethik, Seelsorge und praktische pastorale Arbeit – diese Vielfalt können andere Studiengänge kaum bieten.
Es ist ein grosses Abenteuer, zu dem man sich aufmacht als Student der Theologie, eine Reise, die hinführt zu dieser Spalte zwischen dem Profanen und der Transzendenz. Aber gibt es einen Ort, an dem mehr geschieht als hier?
Weiterführender Link zum Thema, für Sie ausgesucht:
ERF-Medien.ch: Theologie studieren? Warum nicht? Anbieter von Theologieausbildungen auf einen Blick
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