Was macht eigentlich ein Sozialpädagoge genau? Meine Kollegin Jasmin Taher hat die Aufgaben und in diesem Beruf besonders wichtig, die innere Einstellung, unter die Lupe genommen. Hier Ihr Artikel:

Brummibru und Brammbramm

Brummibru hatte einen stattlichen Rehbock erlegt. Stolz trug er seinen Jagderfolg zu seiner Höhle. Brammbramm, ein cholerisch veranlagter Urmensch mit starkem neanderthalischem Einschlag, machte der Anblick des daherstolzierenden Brummibru wütend und so ging er lautstark auf ihn los. Die sanfte Malimu hörte den Radau draussen, liess von ihrer Lieblingsbeschäftigung ab – sie spielte gerade in der Höhle am wärmenden Feuer mit den Nachbarskindern – rannte hinaus und beruhigte Brummibru. Glücklicher Weise hatte Malimu Erfahrung im Umgang mit rasenden Urmenschen. Und so klappte es auch dieses Mal, dass sie Brummibru beruhigen konnte, ohne dass es zum Kampf zwischen Brummibru und Brammbramm kam.

Sozialpädagogen helfen Bedürftigen dabei zum Beispiel den Alltag zu meistern.
Sozialpädagogen helfen Bedürftigen dabei zum Beispiel den Alltag zu meistern.

Malimu – eine der ersten Sozialpädagoginnen der Menschheitsgeschichte

Überall wo Menschen miteinander leben, ein soziales Miteinander pflegen, kommt es zu Spannungen. Üblicher Weise sind wir sozial so kompetent, dass wir offene Konflikte entweder ganz vermeiden oder zumindest ohne Kampf, Streit oder Gebrüll lösen können. Diese Sozialkompetenz wird uns nicht nur in die Wiege gelegt. Wir lernen viel von unseren Eltern und in der Familie. Viele Menschen haben jedoch nicht das Glück, in einer weitgehend heilen Welt aufzuwachsen. Manchmal wird aber auch die eigentlich heile Welt, beispielsweise durch psychische Krankheit, zerstört. In beiden Fällen sind die Menschen auf Hilfe von aussen angewiesen. Sozialpädagogen helfen Bedürftigen dabei, den Alltag zu meistern, ihre Freizeit zu gestalten und mit ihren Familienmitgliedern und Mitmenschen umzugehen.

Was machen Sozialpädagogen genau?

Sozialpädagogen arbeiten häufig in stationären oder teilstationären sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise in Heimen oder Wohngemeinschaften, Werkstätten, Notschlafstellen oder im Strafvollzug. Sie betreuen aber auch hilfsbedürftige Kinder ambulant direkt in den Familien. Dabei wird häufig gemeinsam gespielt, gelernt, gekocht und aufgeräumt. Im Einzel- oder Gruppengespräch werden mit Betroffenen Konflikte und mögliche Lösungen besprochen und regelmäßig wird die Verbesserung der Sozialkompetenz reflektiert. Der Sozialpädagoge erfüllt in diesen Fällen eine Coachingfunktion.

Warum Sozialpädagogik?

Nicht allen Kindern und Jugendlichen ist eine gesunde soziale Entwicklung in der Familie möglich. Nur mit Hilfe von aussen kann ihnen ein gesundes, von der Masse akzeptiertes Sozialverhalten vermittelt werden. Aber auch viele Erwachsene sind aus vielfältigen Gründen nicht in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen oder auch ihre Freizeit alleine zu gestalten und sind deshalb auf sozialpädagogische Unterstützung angewiesen. Wenn man diesen benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen helfen möchte oder dazu beitragen will, die Gesellschaft im Kleinen besser zu machen, ist eine Ausbildung zum Sozialpädagogen die richtige Wahl.

Malimus soziale Arbeit

Malimu ist eine ruhige, ausgeglichene Person, die jedoch auch resolut sein kann. Wenn sie ihre Meinung sagt, werden selbst die starken, zänkischen Urmänner – obwohl sie manchmal über einen Kopf grösser sind als sie – ganz klein (mit Hut, aber Hüte gab’s damals noch nicht). Malimu hat auch keine Angst davor, zwischen die Streithähne zu treten und vom Kampf oder Weiterkämpfen abzuhalten. Malimu spielt aber auch gerne mit den Kindern aus den Nachbarhöhlen –  am liebsten «Mensch ärgere Dich nicht».

Weiterführender Link zum Thema Sozialpädagogik Ausbildung